Ravenclaw Rabenpost Ausgabe
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Metamorphosen bei den Muggel

Riesenschock bei den Muggel. Die Menschen mutieren zu Tieren. Große Aufregung in einer lokalen Zeitung.

Als wir von der Rabenpost dies lasen, wussten wir sofort, dieser Sache müssen wir auf den Grund gehen. Seit wann mutieren denn Muggel? Haben sich Animagi eingeschlichen? Hallia, die ehemals, aber trotzdem immer noch gern so angesprochene, Scheffe hatte natürlich nichts Besseres zu tun, als das junge Gemüse und selbsternannte Tierexpertin auf Nachforschung zu schicken. Also machte ich mich auf den Weg in ein österreichisches kleines Dorf, gerade halbwahnsinnig von einem Großereignis, dass sich Fußball-EM schimpft, um zu eruieren, was denn Sache sei.

Die ersten Hinweise dazu fand ich in der lokalen Zeitung Bezirksblatt. Diese Zeitung besorgte ich mir gleich und fand dort die Angabe des Ortes. Des Weiteren kam zu Tage, dass dies wohl eine ganze Schule betroffen hatte. Schwer erschüttert, denn im Glauben, Du-weißt-schon-wer hätte zugeschlagen, flog ich in der nächsten Nacht zu diesem Gebäude.
Was mich dort erwartete, übertraf meine sämtliche Vorstellungen. In einem Raum lagen Tierkadaver herum. Allerdings sahen die schon leicht eigenartig aus. Ich beschloss somit, mich in das Klassenzimmer zu schleichen und auf den nächsten Tag zu warten. Ich verwandelte mich in eine Stubenfliege, weil so konnte ich ungehindert das ganze treiben beobachten. Leider schlief ich dann ein und ich wurde munter, als eine Horde Tiere, Affen, Zebras und ähnliches einen echt eigenartigen Tanz aufführten. Dazwischen stand eine Muggellehrerin und gab den Tieren Kommandos, die diese umgehend ausführten. Ich war stocksteif vor Angst, als ich einen Tiger ganz in meiner Nähe erblickte.

Ich floh sofort zurück in die Redaktion und holte Verstärkung. Aufgrund seiner ausgeprägten Weisheit und seiner Vorliebe zu Plüschtieren, nahm ich Aesi-Opi mit auf die Expedition. Gerüchten zufolge befand sich sonst niemand in der Redaktion, deswegen blieb mir keine andre Wahl als den alten Tattagreis mitzunehmen. Allerdings, als wir wieder ankamen, war der ganze Spuk vorbei und es saßen ganz normale Kinder in der Klasse. Die einen rechneten und die anderen schrieben oder lasen.
Ich wurde von Aesi-Opi mit einem müden, alten Blick bedacht und musste zugeben, dass ich wohl geträumt hätte. Aesi-Opi versuchte mich zu überzeugen, dass ich wohl aufgeben solle, denn es sei ja nichts dahinter. Die ganzen Tierkadaver waren auch verschwunden. Ich beschloss für mich, obwohl derzeit in der Redaktion sehr viel zu tun war, dass ich dennoch an der Sache dranbleiben würde und nahm einen Fotoapparat mit, damit ich ein Beweisfoto hätte.

Ich flog heimlich in der nächsten Nacht wieder in die Schule und diesmal wurde ich rechtzeitig wach. Es kamen ganz normale Kinder in die Schule, die den Unterricht ganz normal abhielten, aber ich konnte lauschen und so hörte ich immer wieder die Worte: Freitagabend, und irgendein anderes Gebäude. Ebenso wurde auch mehrfach die Uhrzeit gesagt. Da wusste ich, dass meine Chance gekommen war. Tatsächlich, an diesem Abend konnte ich die Metamorphose mit beobachten.

Normale Schulkinder zogen sich einfach Tierkostüme an. Das waren keine Tierkadaver, wie ich feststellen durfte, sondern aus Stoff und Karton nach gebauten Tieren. Es soll ja Lebewesen in unserer Redaktion geben, die mittlerweile auch nur noch aus Ersatzteilen bestehen. Nachzulesen in der der nächsten Ausgabe in der Gerüchteküche. Das ganze war für einen karitativen Zweck, so versuchten die Schulkinder Geld einzunehmen für ein Projekt für behinderte Kinder. Das ganze wurde auch als Zirkus bezeichnet. Die Kinder turnten, tanzen und verkleideten sich als Tiere.

Ich bin sehr froh, dass nicht „du weißt schon wer“ zugeschlagen hat. Sollten Sie in Ihrer Umgebung ähnliche Entdeckungen gemacht haben, bitte mit Foto und kurzem Text an die Rabenpost schicken, denn nicht immer steckt was Grausames dahinter.

Cory