| Ravenclaw | Rabenpost | Ausgabe 34 |
Schon am Vortag machten diese sich auf den weiten Weg. Aufgrund der Ferienzeit und vielen Veranstaltungen war das
Flohnetzwerk gänzlich verstopft und dass man ersatzweise auf Muggelfortbewegungsmethoden zurückgriff, besserte die Lage
nicht. Es reichte nicht, dass die Muggeltechnik versagte und den Aufbruch so verzögerte, sondern auch hier war das
Beförderungsnetzwerk wohl überfordert. Eine kleine blinde Passagierin sorgte zumindest bis kurz vor Hamburg für Unterhaltung.
Eo-Lahallias Beruhigungszauber für das von der langen Reise verwirrte Wesen war in Anbetracht der geringen Körpermasse wohl
etwas zu hoch dosiert.
Über buckelige, kleine (Um-)Wege kam man schließlich spät im Haus des gastgebenden Raben Molly an, wo nach einer lieben,
herzlichen Begrüßung (und nachdem Miri-Alan gleich die Schokokuchen-mit-Banane-Kiste an sich riss) auch schon ein Blech mit
traumhafter Pizza wartete – und eine Quasselrunde, die bis tief in die Nacht dauerte, weshalb der nächste Tag mit nur drei
Stunden Schlaf zuvor begann.
Am Hauptbahnhof wartete schon eine Gruppe im unmittelbaren Umfeld irgendwie unpassend wirkender Leute. Ganz offensichtlich
hatte man die Klausel zur Geheimhaltung vor Muggeln für diesen Tag außer Kraft setzen lassen. In der restlichen Wartezeit
wurden wir von Umstehenden bestens unterhalten. Mit einem Fotoshooting mit uns und Urlaubern der Metropole wurde dem ganzen
die Krone aufgesetzt. Schließlich machten wir uns verspätet auf den Weg zum Stadtpark, wo wir auch die noch fehlenden Hexen
und Zauberer treffen würden.
Es begann, wie man den am Bahnhof verteilten Flyern entnehmen konnte, mit dem „Fahrenden Ritter“. Es galt sozusagen den
Führerschein für dieses Gefährt zu bestehen. Etwas ungewöhnlich war vielleicht, dass das Gefährt aus zwei „blinden“
Teilnehmern bestand, die in Kisten verfrachtet eine Reihe bildeten, an deren Ende der Chauffeur Platz nahm. Zaubersprüche
und jegliche Geräusche waren hier kein zulässiges Lenkmittel – man steuert so etwas nun mal durch Bewegung. So musste der
Fahrende Ritter durch einen schwierigen Parcours gebracht werden, wobei ein Anecken mit der Absperrung dazu führte, dass
einige Meter erneut zurückgelegt werden mussten.
Die nächste Prüfung war als „Die peitschende Weide“ betitelt. Diese steht ja bekanntlich bei Hogwarts, von dem wir weit
entfernt waren. Doch offenbar war es gelungen, einen Ableger dieses Baums im Stadtpark einzupflanzen, der mit unglaublicher
Schnelligkeit auf Menschengröße wuchs. Oder hatte es was damit zu tun,
dass auf einmal fast alle Professoren verschwunden waren?
Man hatte insgesamt drei Versuche, unberührt zu ihm zu gelangen. Viele Techniken wurden erprobt und nicht wenige Kämpfer
gingen mit Grasflecken und blauen Flecken aus dieser Prüfung hervor.
Mit dem Ende der Prüfung sahen die gepeinigten Teilnehmer allerdings ihre Chance gekommen, sich zu rächen.
So blieb von dem stolzen Baum leider nicht viel übrig, außer einem kleinen Setzling, den Morwena für sich gewann, indem sie
unter den Bezwingern der Weide am schnellsten den vollständigen Namen Dumbledores nennen konnte.
Zuletzt das Duellieren. Schon zu Beginn hatte es Teilnehmer gegeben, die zusammensaßen und fiebrig überlegten, welche Flüche
sie alle aus ihren Erinnerungen zusammenkratzen konnten. Zuletzt stellte sich heraus, dass aber nur eine begrenzte Anzahl an
Sprüchen zugelassen war. Für seine drei Angriffe konnte jeder wählen unter: Stupor (Schock), Petrificus totalus
(Ganzkörperklammer), Expelliarmus (Entwaffnen), Impedimenta (Einfrieren), Tarantellegra (Tanzen), Rictusempra (Kitzelfluch)
und natürlich stand es jedem offen sich mit dem Protego zu schützen, wenn er es denn rechtzeitig schaffte seinen Schild
aufzurichten, bevor der Fluch ihn traf.
Doch nach den drei Prüfungen wartete keineswegs eine erholsame Ruhepause: Für alle, die sich angemeldet hatten, begann nun
das ersehnte und gefürchtete Zauberschachturnier. Bekanntlich wird dies nach den allgemeinen Regeln gespielt, die festlegen,
welche Figur wie gerückt werden darf. Doch nicht allein vom Geschick des Spielers im Schach, sondern auch seiner Spontanität
hing der Ausgang eines Spiels ab. Denn zwischendurch kam es gelegentlich zu Änderungen – sogar das Spielbrett wurde einmal
gedreht und somit auch die Positionen. Lale zeigte als jüngste Teilnehmerin, zu was man es alles bringen kann, wenn man
nur die Ruhe bewahrt.
Nun konnte endlich die „Wanderung“ zur Grillhütte beginnen, wo schon Getränke auf die müden Sportler warteten und schließlich
auch die Professoren mit Urkunden und Medaillen für komplett alle Schachspieler eintrafen.
Für Olympiafanatiker mag das nicht akzeptabel sein, aber so konnte jeder eine Erinnerung mit nach Hause nehmen und es steht
schließlich nicht auf der Medaille, welcher Platz von wie vielen erreicht wurde...
Hier die Ergebnisse der teilnehmenden Raben: 4. Eo-Lahallia (170 Hauspunkte), 9. Si-Lee (120), 11. katara99 (100), 12.
Alan Rickmann 007 (90), 14. loonny (70), 15. Morwena (60), 16. *Leo* (50)
Damit war dann endlich der Weg frei, den Abend mit Grillen und Lagerfeuer – das extra für diejenigen, die eher gehen mussten,
schon bei Helligkeit entzündet wurde – zu beschließen und vor allem zu reden. Phalan und kalisti warben (erfolgreich) für ein
Harry Potter Life Rollenspiel in Bremen und nach einigen Runden Bohnanza wurden die Spielkarten spontan umbenannt, um mit
denselben auch das Rollenspiel „Die Werwölfe von Düsterwald“ spielen zu können. Mit der Dunkelheit wurden die Karten leider
unerkenntlich und die Raben begaben sich schließlich auf den Heimweg ins Nest am Deich (auch wenn leider „Vater Abraham“ und
mehr, Kult am Hamburg CT, verpasst wurde). Zurück zu den Pulloverschweinen, die sie am nächsten – und leider auch
letzten – Morgen im olympischen Zentrum der Zauberer begrüßten.
Bleiben hätte sich wohl gelohnt, denn auch am Sonntag hatten die Muggel es leider noch nicht geschafft, ihr
Beförderungssystem zu entlasten. Fürs nächste Jahr bekommt die vierrädrige Muggelkiste einen Flugmechanismus.