RIP Rabenpost
Die Rabenpost liegt auf dem Sterbebett und einem jeden ist es gestattet, ihr mit dem Lesen der letzten Ausgabe die letzte Ehre zu erweisen. Mit letzter Kraft bäumt sich die alternde, dahinscheidende Hauszeitung noch einmal auf, mobilisiert ungeahnte Reserven, um euch, liebe Raben, eine letzte Freude zu machen.
Es war ein langer, trauriger Kampf. Es wurde viel diskutiert und lange darüber nachgedacht, ob und vor allem wie es mit der Rabenpost weitergehen soll. Ob wir sie weiter hegen und pflegen und auf diese Weise noch ein halbes Jährchen Existenz rausschlagen oder ob wir ihr ein würdiges Ende bereiten. Wie ihr alle wisst, haben wir, das sind Yksi und Anoel, uns für das würdige Ende, ein schnelles Ableben entschieden.
Dass es so weit gekommen ist, das ist traurig, wurde vielfach im Hausforum beklagt und ordentlich bejammert.
„Nunja, ich hatte ja nachgefragt, wies mit ihr weitergehen soll, und ich finde es einerseits natürlich schon sehr schade, dass wir jetzt keine richtige Hauszeitung mehr haben, nach so vielen Jahren, aber andererseits, wenn sich die Leute nicht finden, um so eine Hauszeitung aufrechtzuerhalten, dann ist das wohl die logische Konsequenz daraus.“ Olivia Ollivander
„Es ist zwar eine traurige Sache, aber ehrlich nichts, was mich besonders überraschen würde, den Vorgang hab ich als CR selbst ja schon mitbekommen...“ Eo-Lahallia
„Geben wir der Externen Zeitung also einen würdigen Abschluss.“ Jordan Calaim
Doch wie so oft, wenn eine traurige Entscheidung feststeht, anschließend kräht kein Hahn mehr danach, keiner möchte in Erinnerungen an vergangene, bessere Zeiten schwelgen, keiner rührt die Flügel, hebt die Kralle, um ein liebevolles Wort mit auf den Weg zu geben.
Das ist aber nicht der Grund, warum wir die Redaktionstüren für immer hinter uns schließen, nein. Es zeichnete sich einfach ab, dass an einer eigenen Hauszeitung kein übergroßes Interesse besteht. Immer seltener wurden drängende Worte nach einer neuen Ausgabe laut, immer seltener erreichten uns Leserbriefe, immer geringer war die Resonanz und damit auch die Motivation für uns Redakteure. Hinzu kam, das mysteriöse Verschwinden der eigentlichen Chefredakteurin: Ohne ein Wort des Abschiedes verschwand sie in den Untiefen des WorldWideWebs und ließ einen Haufen unstrukturierter und immer minder motivierter Redakteure zurück.
Und so geht es nun zu Ende.
Traurig aber wahr.
Wir, die Redakteure oder das, was davon noch übrig ist, bedauern es sehr, das letzet Mal die „Flotte-Schreibe-Feder“ gezückt zu haben und die Rabenpost bei ihren letzten Atemzügen zu begleiten, doch wir wissen, wann der Aufwand sich nicht mehr lohnt, wann der Überlebenskampf verloren ist.
Anoel