Die Grabrede
In tiefer Trauer stehen wir hier, um einem geschätzten, gefeierten und geliebten Freund seine letzte Ehre zu erweisen.
Stets, wenn auch in unregelmäßigen Abständen, hat er uns erfreut und es meist geschafft, uns, wenn schon nicht zum Lachen, dann doch zum Schmunzeln zu bringen.
Doch nachdem er einige Redakteure überlebt hatte, musste er nun selbst gehen.
Gedenken wir der vielen Stunden, welche wir mit ihm gelitten und gelacht haben, Stunden, die uns näher zusammen führten, auch, wenn manche Meinungsverschiedenheiten unüberwindlich schienen.
Die Rabenpost war als Hauszeitung immer etwas Besonderes. Nicht so hochtrabend wie der Tagesprophet, doch genau das machte den Charme unserer kleinen Zeitung aus.
Vielleicht können sich, in ferner Zukunft, ein paar Schüler aufraffen, um das Projekt ‚Rabenpost‘ wiederzubeleben. Wir wissen es nicht.
Doch wir, die wir immer von der Rabenpost begleitet wurden, müssen uns nun von dieser verabschieden.
Ob sie uns sehr fehlen wird darf ich, bei aller Andacht, ein klein wenig bezweifeln, da es eigentlich immer nur eine kleine Gruppe war, welche die Post am Leben erhalten hat.
Diesen gilt es hier zu danken.
Und damit ist das Experiment Rabenpost, welches sich über Jahre erstreckt hat, eigentlich beendet.
Der letzte möge das Gas vom Bunsenbrenner abdrehen.
by-E