Vogelspinnen und Taranteln
Nun kommen wir zu einem weiteren Haustier in unserer Reihe, der Tarantel. Da leider niemand der Redakteure eine zu Hause hat,
können wir diesmal kein Foto beifügen.
Eine Tarantel ist relativ unspektakulär gefärbt, grau/braun und etwa so groß wie die Handfläche eines erwachsenen Menschen.
Das Ungewöhnliche bei diesen Tieren ist, dass sie die Kokons mit ihrem Nachwuchs mit sich herumtragen und beschützen.
Neben den Taranteln möchte ich auch die Vogelspinnen erwähnen, da sie gerade in der Deutsch/Englischübersetzung verwechselt
werden. So lässt sich darauf schließen, dass Lee Jordan eine Vogelspinne besaß und keine Tarantel. Diese Möglichkeit besteht
deswegen, weil wenn auf Englisch Tarantel steht, die Vogelspinne gemeint ist und nicht die gleichnamige im Deutschen.
Vogelspinnen und Tarantel sind aber unterschiedliche Spinnenarten. Die Tarantel gehört zu den Wolfsspinnen und Vogelspinnen
sind eine eigene Gattung.
Taranteln und Vogelspinnen besitzen große Giftklauen, allerdings bleiben bei den meisten Arten die Bisse ohne weitreichende Folgen.
Die Spinnen hält man am besten in einem Terrarium. Sie benötigen relativ wenig Platz (30 cm x 30 cm). Bei der Einrichtung
muss man darauf achten, dass das richtige Substrat verwendet wird, dieses bekommt man in der Zoohandlung. Bei der Größe
des Terrariums muss darauf geachtet werden, ob es sich um eine Spinneart handelt, die sich gerne eingräbt.
Dementsprechend hoch muss auch das Substrat ausgelegt werden. Es sollten auch Versteckmöglichkeiten angeboten werden.
Dies können Pflanzen sein, Korkstücke und Äste. Ein Wassernapf darf auch nicht vergessen werden.
Zur Nahrung zählen: Insekten, aber auch kleine Echsen, Säugetiere, Amphibien und Schlangen.
Möchte man eine Tarantel halten, die bereits einen Vorbesitzer hatte, so sollte man darauf achten, dass die
Bodenbeschaffenheit des Terrariums in etwa so ist, wie die Spinne es von ihrer früheren Behausung her gewohnt war.
Langsam kann man sie dann so umgewöhnen, dass sie sich an andere Bodenarten gewöhnen kann. Allerdings sollte es trotzdem
noch den natürlichen Lebensgewohnheiten entsprechen. Gerade Tiere aus der Zoohandlung werden oft nicht fachgerecht gehalten.
Da sollte man eine lebensnahe Umstellung durchführen.
Was die Lebens- und Nistgewohnheiten betrifft, gibt es bei Taranteln große Unterschiede. Manche leben auf Bäumen, andere
graben sich gerne ein. Dies muss in einem Terrarium zur artgerechten Haltung berücksichtigt werden.
Ein Beispiel dafür ist die
Citharischius crawshayi. Sie lebt in der freien Wildbahn bis zu 2 m tief eingegraben in der Erde.
Vogelspinnen neigen zu Kannibalismus. Deswegen muss man sehr vorsichtig sein, wenn man versucht sie zu vergesellschaften.
Sollte man mehrere Spinnen in einem Terrarium halten wollen, muss der Behälter sehr groß sein, damit sich jedes Tier sein
eigenes Revier schaffen kann. Außerdem sollte ausreichend Beute vorhanden sein, damit die Tiere sich nicht aus diesen
Gründen attackieren.
Für die Reinigung des Beckens kann man sich zum Beispiel einen großen Schnurfüßler halten. Der hat ein eigenes Sekret und
wird dadurch von der Vogelspinne nicht angegriffen. Es gibt noch andere Tausendfüßlerarten, aber diese bietet sich am
meisten an. Wenn man es einfacher haben will, nimmt man für die Reinigung Kellerasseln oder tropische Asseln.
Im Vergleich mit anderen Tieren ist die Haltung von Taranteln mit sehr wenig Aufwand verbunden. Einmal in der Woche
gehören sie gefüttert und auch das Wasser erneuert. Außerdem sollten die Essensreste entfernt werden.
Für die Geschlechtsbestimmung geht man folgendermaßen vor:
Man schubst die Spinne in eine Dose und betrachtet dann ihre Unterseite oder man nimmt die Spinne mit dem Spinnengriff.
Hierbei packt man das Tier mit Daumen und Zeigefinger bzw. Mittelfinger zwischen dem zweiten und dritten Beinpaar und
hebt es hoch. Eine weitere Möglichkeit ist, das Tier mit zwei Bahnen Frischhaltefolie zu umhüllen und die Folien
dann ganz vorsichtig straff zu ziehen, damit die Spinne bewegungsunfähig ist.
Eigentlich soll man Taranteln nur beobachten und so wenig wie möglich anfassen. Sollte es aber doch einmal notwendig
sein, hier noch ein Tipp, wie man sie anfassen darf.Man schubst die Spinne von hinten an und lässt sie auf die Handfläche laufen.
Jedoch sollte man vor jedem Versuch kontrollieren, ob die Spinne ruhig ist oder bei einer kleinen Störung gleich in
die Angriffsstellung geht. Dann sollte man sofort die Finger von ihr lassen.
Cory