Ravenclaw Rabenpost Ausgabe
33

Redaktionsmärchen Teil 7

Man könnte unsere heutige Geschichte auch „Trauerarbeit“ nennen. Wie soll man das sonst bezeichnen, wenn das Überwesen der Redaktion, euer Märchenguru und sogenannte Scheffe, ihr Amt aufgibt? Sehr zum Leidwesen der Redakteure versteht sich. Auf die Ankündigung hin, dass man zwar nicht gedenke, ganz aus der Redaktion zu gehen, aber immerhin das oberste Amt weiterreiche, reagierten die Mitarbeiter mit bescheidener, tröstender Zurückhaltung.

Cory: „Hipp hipp alete! - Ach ne... hipp hipp hurraaaaa!

Als hätte sie es geahnt, übernahm die überaus weitsichtige Melinda schon das Ruder vor ihrer offiziellen Ernennung, damit auch niemand die Arbeit hängen ließ, denn der Abgabetermin war wichtiger denn je.

Aesi: „Dat Meli nölt mich noch an von wegen, ob auch ja pünktlich zu ihrem Geburtstag die RP erscheint. Alle quetschen mich nur aus, die Scheffe, dat Meli, nix als geistiger Vampirismus in dieser Redaktion.“

Und deswegen knallen bei Abwesenheit einer autoritären Person gleich die Sektkorken - wehe, man wagt es einmal, sich nur irgendwie blicken zu lassen. Überall wittert man Spionage. Nur hinter den geschützten Mauern der Redaktion wähnt man sich sicher.

Aesi: „Was sehe ich oder besser gesagt, was sehe ich nicht? Einen Eintrag von der Chefredakteurin; hat doch tatsächlich nur im Gemeinschaftsraum gepostet. Ich tippe mal ganz scharf darauf, dass sie die Inet-Adresse vom Rav-Forum nicht wusste. Nuja, hp-fc.de schafft sie noch gerade so. Möglicherweise hat sie sich sogar eine Eselbrücke gebastelt. 'Hallias Pferd frisst ... öhmmmm .... Chicorée De ée'? Ähm, nee, Chicorée werden beide wohl nicht kennen.“

Cory: „Ui, niemand da... *mal meinen Giftpfeilfrosch in den Igelbrunnen setz*
*Schild an die Tür häng* „Vorsicht, Frosch im Brunnen“
*Hamster freilaufen lass*
*zweites Schild für die Tür bastel* „Vorsicht freilaufender Hamster und freilaufendes Schwein“
So, Schweindi kriegt auch Freilauf“
*Redaktion gut abschließ*

Mel: „Was sehe ich? Ein Hamster auf MEINEM Schreibtisch...was ja nicht mal das Schlimmste ist. Frösche im Igelkugelbrunnen? *Arme in die Hüften stemm* Und wieso frisst das Schwein mein Frühstücksbrot?“
Cory: „Ääähm weil’s Hunger hat, Meli... Alle Tiere wieder in die Terrarien, Leine und Käfige gesetzt.“
Aesi: „Na, hoffentlich können die Viecher auch schwimmen.“ (Leine = Fluß)
Cory: „Ihr veräppelt mich, wenn das bloß die Scheffe wüsste, die würde mir helfen...“
Aesi: „Au ja, die wüsste Rat, die kennt sich aus, so, wie die selber immer veräppelt wird.“

Nun denn, Zeit, jemand anderem den Vorsitz hier zu überlassen. Man bekommt ja doch nur alles mögliche angehängt. Das macht jeder vernünftige Manager so: wenn’s brenzlig wird, schnell umbesetzen, das nächste Lamento ist eh schon in Vorbereitung und in vollem Gange, bevor man überhaupt wieder zurück ist.
Wir reden hier nicht einmal von dem Wachstum der Redaktionsbevölkerung vom Hamster bis zum ersten Drachen, auch nicht Safaris – die finden nur in der Großen Halle statt. Wir reden hier vom Boykott des Igelkugelbrunnens zugunsten eines Schokobrunnens. Kann sich eigentlich noch jemand erinnern, wer diesen Igelkugelbrunnen eingeschleppt hat, wo ihn doch jetzt keiner haben will? Eigentlich keiner. Aber macht nichts. Die Ex-Scheffe hats ja zugelassen *narf*
Aber das geht an mir vorbei. Ich bin cool, weil ich weiß, dass sich nun meine Nachfolgerin mit dem Lärm um den Antrag auf Brunnenwechsel und Abschaffung der Hamsterkäfige mit rosa Plüsch kümmern muss *Hände reib* Nachteile?

Artikelabgabe: 13. Juli *Glubschaugen mach*
*uffz* Kaum zurück und bin schon überfordert.

Aesi: „Meine liebe Hallia, du hast freiwillig und auf eigenen Entschluss hin den bequemen Chefsessel mit der hölzernen Ruderbank vertauscht.“
Hallia: „Du weißt ja gar nicht, was so in dem Einstellungsvertrag steht, den ich mit Mel verhandelt hab...“

Tja, nichts von wegen hölzerner Ruderbank. Ich nehme den alten, ausgesessenen Chefsessel einfach mit und im Gegenzug kann Mel sich dann auf Kosten der Redaktion einen neuen Sessel mit plüschigen Ohrenbacken besorgen – alles eben, was der übrige Etat so gerade eben noch her gibt... Beschwerden über die ungleiche Arbeitsplatzgestaltung gehen ja nicht an mich. Vor allem kann ich hier einfach frei heraus Märchen schreiben, das heißt, ich kann endlich frei heraus unseriös sein *jubel* Das beginnt schon damit, dass ich mir den Leitartikel sparen kann, den muss ja die Scheffe im Amt schreiben. Oder?

Aesi: „Nu ja, ich hab ja mal wieder den Leitartikel an der Backe...“
Hallia: „Ich könnt ihn auch noch mal machen. Wäre sicher meine letzte Chance (noch ein paar fiese Sachen zu schreiben, damit meine Nachfolgerin es nicht einfacher als ich hat *hehe*)

Vielleicht wurde es mir deswegen nicht noch einmal gegönnt. Dafür hab ich meine Pflicht in dieser Erzählung sicher getan und hoffe, dass meine lieben Leser alle eine Moral aus dem Märchen gezogen haben. Ich bring sie zwar grade selbst nicht auf den Punkt, aber mit meiner freiwilligen Absetzung bin ich schließlich auch den Posten des Moralapostels los. Also macht euch auf des Märchens nächsten Teil gefasst... Dann wars genug mit der Trauerarbeit.
(Und damit kann ich’s mir erlauben, das Märchen Minuten vor Erscheinen der neuen Ausgabe zu erzählen, wo meine Nachfolgerin auf Urlaub ist. Jaja, sie hat die Angebote, die ich ihr im Einstellungsvertrag unterbreitet hab, gleich angenommen *pfeif*

Eo-Lahallia