Fledermäuse


Fledermäuse gehören sicher zu den Haustieren, bei denen man sich mehr als einmal überlegen sollte, ob es angebracht ist, diese bei sich zu halten. Wobei viele Menschen diese Tiere eher unfreiwillig als Haustiere halten, nämlich auf Dachböden und ähnlichen Räumen. Sie sind in der Muggelwelt verboten in der Haustierhaltung. Leider halten sich viele Muggel nicht daran. Teilweise erlaubt sind die Flughunde, die eine sehr große Ähnlichkeit mit Fledermäusen aufweisen, allerdings um einiges größer sind.

Die größte Fledermausart, die Australische Gespenstfledermaus, hat eine Länge von 14 cm. Was dabei aber beachtlich ist, ist die Flügelspannweite von 60 cm. Außerdem erreicht sie ein Gewicht von 200 Gramm. Die kleinste hingegen, die Schweinsnasenfledermaus, wiegt nur 2 Gramm. Fledermäuse sind nachtaktive Tiere. Sie leben in großen Gruppen zusammen und sind in den meisten Fällen also als Gruppentiere zu halten. Einige wenige Arten leben allerdings als Einzelgänger. Wird es zu kalt, fallen die Fledermäuse in Winterschlaf. Sie können unter optimalen Bedingungen 20 bis 30 Jahre alt werden.

Fledermäuse können in Volieren gehalten werden oder in eigenen Räumen. Man muss ihnen auf alle Fälle die Möglichkeit bieten kopfüber hängen zu können. Dazu stellt man am besten eine Holzkiste mit Festhaltemöglichkeiten in den Raum oder die Voliere. Damit sie nicht herunterfallen, besitzen die Fledermäuse 5 Zehen mit Krallen. Sie brauchen gar keine Muskelkraft um hängen zu bleiben. Wichtig dabei ist allerdings, dass die Fledermäuse viel fliegen können. Die Flügel bestehen aus Flugmembranen. Fledermäuse haben ein glänzendes Fell. Entgegen dem Glauben, dass es nur schwarze oder braune Fledermäuse gäbe, existieren auch weiße und gemusterte Arten. Fledermäuse haben am Fell kleine Schüppchen.

Fledermäuse können schwarz-weiß sehen und manche Arten können auch UV-Licht wahrnehmen. Dennoch orientieren sich Fledermäuse mittels Echoortung. Das heißt, sie schicken Wellen aus und anhand dessen, was reflektiert wird, können sie erkennen, ob sie ein Hindernis vor sich haben oder nicht. Dabei besteht allerdings ein sehr großes Problem, wenn es sehr feucht ist. Denn dann absorbiert die Feuchtigkeit die Wellen und die Tiere verlieren so ihre Orientierung. Also sollte man aufpassen, dass die Luft nicht zu feucht ist. Dafür können sie bis auf 5 mm genau orten. Die Fähigkeit, im UV-Bereich zu sehen, hilft den Fledermäusen Pflanzen zu erkennen, damit sie den Nektar zu sich nehmen können. Eine weitere Möglichkeit der Orientierung bietet ihnen der Magnetsinn. Diese Fähigkeit wird allerdings nur bei Langstreckenflügen gebraucht. Bei den Fledermäusen sind die Weibchen meist etwas größer als die Männchen. Bei der Ernährung dieses Haustieres ist besonders zu beachten, dass sich die meisten Fledermäuse von Insekten ernähren. Teilweise gibt es Kannibalismus, oder es werden kleine Nagetiere oder Frösche oder Fische verspeist. Damit die Tiere die Insekten auch fressen können, haben sie die stark ausgebildeten Eckzähne. Die dienen nämlich dazu, den Chitinpanzer aufzubrechen. Sollte man allerdings Probleme damit haben, ein Haustier zu halten, das Kleinnager frisst, kann man auch auf tropische Arten zurückgreifen. Dort findet man nämlich auch viele vegetarisch lebende Fledermäuse. Diese ernähren sich hauptsächlich von Nektar und Früchten. Es gibt allerdings auch die wohl bekannteste Fledermausart, die Vampirfledermaus, diese ernährt sich vom Blut anderer Tiere.

Fledermäuse können aber nicht nur fliegen, sondern können sich auch am Boden fortbewegen oder schwimmen. Dies variiert aber stark von Art zu Art. Eine besondere Eigenschaft der Fledermäuse ist es, dass sie ihre Tragezeit und die Empfängniszeit regulieren können. Das heißt, wenn ein Weibchen den Samen eines Männchen aufgenommen haben, und es passen die Umstände nicht, kann es den Samen mehrere Monate aufbewahren. Sollten dann die Umstände besser sein, beginnt der Fötus zu wachsen. Ergeben sich während dieser Zeit aber nochmals Probleme, kann die Fledermausmutter die Tragezeit variieren. Somit kann eine Fledermaus zwischen 30 und 70 Tagen tragen.

Damit die Tiere sich gut warmhalten können, hängen sie sich in Gruppen eng aneinander. Dabei kann es durchaus passieren, dass unterschiedliche Arten sich miteinander eine Höhle teilen und auch zusammen in einer Gruppe rumhängen. Es dürfte auch keinerlei Rangordnung geben bei Fledermäusen. Sie putzen sich allerdings nicht gegenseitig, sondern jedes Tier ist auf sich selbst konzentriert. Fledermäuse gehören zu den Arten, die sich bei extremer Bedrohung auch tot stellen können.

Sollte man Tiere dabei beobachten, wie sich gegenseitig das Gesicht schlecken, hat das wenig mit Reinigung, sondern mit Kommunikation zu tun. Manche Fledermäuse kommunizieren so miteinander.

Eine besondere Gefährdung für den Menschen besteht bei den Vampirfledermäusen. Denn diese können durch Bisse und ihren Kot Krankheiten übertragen.

Man sollte sich wirklich genau überlegen, ob man sich so ein Haustier anschaffen will, denn viele Arten gelten als bedroht oder gefährdet. Alle 17 deutschen Arten werden auf der Roten Liste Deutschlands geführt.



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