Kaninchen



Kaninchen gehören in die Gruppe der hasenartigen Tiere. Sie gehören nicht, wie viele glauben, zu den Nagetieren.
Kaninchen gibt es auch frei lebend auf den Feldern. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Farbe und der Größe von den Feldhasen. Feldhasen werden circa 70 cm lang und sind gelblich-braun, hingegen die Wildkaninchen werden 35 – 45 cm groß und sind graubraun. Kaninchen haben generell kürze Ohren als Hasen.
Kaninchen sind Tiere, die gerne in Gesellschaft leben mit ihren Artgenossen.
Sollte man Kaninchen als Haustiere halten, muss man sie mit mindestens einem anderen Kaninchen den Käfig bewohnen lassen. Meerschweinchen sind kein passender Umgang für die Kaninchen, da diese Tiere eine unterschiedliche Sprache sprechen. Außerdem ist die Verletzungsgefahr sehr hoch für die Meerschweinchen, weil die Kaninchen viel stärker sind. Meerschweinchen haben sehr zarte Knochen bei den Beinen, wenn da ein Kaninchen draufklopft, wie bei Kaninchen als Kommunikationsform üblich ist, ist schnell ein Meerschweinchenbein gebrochen. Meerschweinchen putzen sich auch nicht gegenseitig. Ein Ritual, das bei Kaninchen aber sehr wichtig ist.
Die Mindestgröße für einen Käfig sollte pro Kaninchen 2m2 sein. Das heißt, bei 5 Kaninchen, sollten es 10m2 sein, die ihnen zur Verfügung stehen. In so einem Fall empfiehlt es sich, selber ein großes Kaninchengehege aus einem alten Schrank oder ähnlichem zu bauen. Dieser sollte über mehrere Ebenen verlaufen und für jedes Kaninchen ein eigenes Häuschen beherbergen. Genauso sollte sich auch eine Toilette im Käfig befinden, da diese Tiere sehr reinlich sind und daher sehr gerne aufs Klo gehen. Es sollten sich auch mehrere Beschäftigungsmöglichkeiten im Käfig befinden. Das geht von einer leeren Klopapierrolle, bis zu selbstgebackenen Kaninchenkeksen bis zu Äste von Bäumen. Bei diesen Tieren darf auch auf keinen Fall die Käfighöhe zu niedrig sein, da sie sich gerne auf die Hinterbeine stellen und so die Umgebung erkunden. Man kann Kaninchen sowohl im Freien als auch in der Wohnung halten. In beiden Fällen müssen die Tiere einmal am Tag aus dem Käfig gelassen werden. In der Wohnung müssen zuvor sämtliche elektrische- und Telefonkabel sowie giftige Pflanzen weggeräumt werden. Kaninchen können durchaus auch auf Kästen und ähnliches springen. Deswegen müssen auch diese für Kaninchen erreichbaren Stellen in der Wohnung zuvor abgesichert werden.
Die bekanntesten Rassen unter den Kaninchen sind derzeit die Widder (Schlappohrkaninchen), Löwenkopfkaninchen (kurze Ohren, etwas längeres Fell im Gesicht, das sind derzeit die Kaninchen mit der geringsten Körpergröße) und die normalen Zwergkaninchen.
Kaninchen gibt es in den unterschiedlichsten Farben. Von braun, bis weiß, über schwarz bis hin zu wildfarben.

In einen richtig ausgerüsteten Käfig gehört eine Trinkflasche oder ein Gefäß, aus dem die Kaninchen trinken können. Sollte dieses Gefäß offen sein, gehört es mehrmals täglich frisch gemacht. Der Boden des Kaninchenstalles muss mit einer dicken Schicht Streu bedeckt sein. Da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Es gibt Holzpelletstreu, dann loses Streu, Hanfstreu und Maisstreu. Besonders wohl fühlen sich die Rabauken, wenn sie eine dicke Schicht Stroh zum Durchwühlen bekommen.
Die Ernährung sollte so aussehen, dass die Kaninchen immer Heu zur Verfügung haben. Das brauchen sie, damit die Verdauung gut funktioniert. Dann sollten sie jeden Tag frisches Futter bekommen. Das heißt Obst, Kräuter oder Gemüse. Dabei muss man aber sehr viel beachten. Denn Kaninchen haben einen sehr empfindlichen Verdauungstrakt und können sehr leicht sterben, wenn es da massive Probleme gibt. Durchfall kann für ein Kaninchen lebensbedrohlich sein.
Wenn man seinem Kaninchen etwas Gutes tun möchte, dann sammelt man Löwenzahn, Gräser und diverse Pflanzen in der Natur und gibt sie ihnen, je nach Pflanzenart, entweder getrocknet oder frisch. Es empfiehlt sich auf alle Fälle, sich am Anfang Lektüre über die richtige Ernährung von Kaninchen zu besorgen, da man bei der Ernährung dieser Tiere sehr viel falsch machen kann. Ein Beispiel dafür ist grüner Salat. Darin befindet sich, wenn er im Treibhaus gewachsen ist, sehr viel schädliches Nitrit. Tomaten, ebenso wie alle anderen Nachtschattengewächse, sind ebenfalls tabu für Kaninchen. Trockenfutter ist nicht notwendig. Kaninchen können sich sehr gut mit Gemüse, Heu und Obst ernähren. In der Natur würde nie ein Kaninchen auf die Idee kommen Körner zu fressen.

Nun noch kurz zum Verhalten von Kaninchen. Kaninchen sind Fluchttiere. Das heißt, bevor die jemanden verletzen, versuchen sie zu fliehen. Im Käfig kann es allerdings vorkommen, dass sich das Tier bedroht fühlt und schon mal zubeißt.
Dann hat aber in der Regel der Mensch was falsch gemacht. Kaninchen sollte man nicht von oben nehmen, da das Tier einen sonst für einen Raubvogel halten und in Panik geraten kann. Also immer von der Seite nehmen.
Kaninchen klopfen auf den Boden, um aufmerksam zu machen, dass jetzt Vorsicht geboten ist. Sei es, um ein anderes Rudeltier zu vertreiben, oder den Menschen zu warnen, dass es jetzt reicht.
Wenn sich ein Kaninchen auf die Hinterbeine stellt, will es neugierig die Umgebung erkunden. Die Ohren sind dabei in aller Regel aufgestellt.
Hat ein Kaninchen Angst, duckt es sich flach auf den Boden. Die Ohren sind fest an den Körper gepresst und es atmet heftiger.
Grunzt das Kaninchen und macht es sich zum Sprung bereit, heißt es Vorsicht, jetzt wird es wahrscheinlich angreifen.
Wird man von seinem Kaninchen angestupst, möchte es Aufmerksamkeit von einem haben. Wird man hingegen mit dem Kopf weg geschoben, sollte man es in Ruhe lassen. Manche benutzen dazu auch ihre Zähne.
Wird man von seinem Kaninchen geputzt, kann man richtig stolz auf die Beziehung sein, denn dies spricht für eine ausgeprägte tiefe Beziehung und ist ein absolut sicheres Zeichen für Sympathie.
Wälzt sich ein Kaninchen auf dem Boden. dann fühlt es sich kaninchenwohl.
Scharrt ein Kaninchen, nachdem man es gestreichelt hat, mit den Vorderpfoten, ist dass eine Aufforderung zum weitermachen. Es ist aber auch ein angeborenes Muster. Man darf dabei nicht vergessen, wie diese Tiere in der Natur leben. Ist ein Tier geschlechtsreif scharren die auch oft unruhig im Streu.
Schüttelt das Kaninchen mit dem Kopf, heißt das, jetzt reicht es mir. Menschen werden beim Krallen schneiden, Kämmen und so weiter damit konfrontiert.
Hockt ein Kaninchen entspannt im Käfig, die Ohren angelegt, dann zeigt es damit, ich möchte meine ruhe haben und mich entspannen.
Kaninchen schlafen in Seitenlage mit weggestreckten Beine. Wenn man sein Kaninchen so vorfindet, soll man es in Ruhe lassen, denn diese Tiere brauchen viel Schlaf.
Wichtig für Kaninchenbesitzer ist auch ist auch der regelmäßige Gesundheitscheck. Dazu gehört unter anderem, die Krallen zu kontrollieren und gegebenenfalls zu schneiden. Ebenso die Zähne, wenn sie zu lang geworden sind bzw. vom Tierarzt schneiden lassen. Beim Fell muss man darauf achten, dass es nicht verfilzt ist und seidig glänzt. Auch regelmäßig die Ohren auf Schmutz untersuchen und darauf achten, ob dass Kaninchen Durchfall hat.
Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Kaninchens liegt bei 7 Jahren. Pflegt man sein Tier aber sorgfältig wie oben beschrieben, kann es durchaus sein, dass man für zehn Jahre einen Weggefährten gefunden hat.

Ein junges Zwergwidderweibchen im Stall

Cory