Die antiken Wurzeln der Zauberei


In dieser Serie werden wir uns ein bisschen mit der Herkunft und Entwicklung verschiedener magischer Systeme befassen, in diesem ersten Artikel mit den Wurzeln der Magie (oder Zauberei, was weitgehend gleiche Begriffe sind beschäftigen, die bis in die Antike zurückreichen. Vorausgeschickt werden sollte, dass es sich hier um magische Systeme handelt, die von Zauberern in der Muggelwelt entwickelt und praktiziert wurden.

Beginnen wir zuerst mit einer Definition, woher der Begriff der Magie überhaupt kommt: Das Wort leitet sich vom griechischen Begriff "mageia" ab, was soviel wie "(hohe ) Wissenschaft" bedeutet oder auch vom Wort "megas", was "erhaben" bedeutet.
Die ersten Wurzeln westlicher Magie finden wir im alten Mesopotamien, dem Gebiet an den Ufern der Flüsse Euphrat und Tigris. Die dort bestehende Kultur von Babylon, Sumer und Akkad (ca.4000- 538 v.Chr.), wo die mesopotamischen Priester und Gelehrten vielfältige Formen der Zauberei kannten und ausübten, hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der westlichen Magietradition, besonders auf die sogenannte "Taumaturgie" (griech. für "Wunder vollbringen"). Darunter versteht man jene Form der Magie, die Veränderungen in der materiellen Welt oder in der äußeren Erscheinung der Dinge hervorbringen will, auch die Kunst der Verwandlungen sowie die Ani-Magie gehören dazu. Des weiteren beschäftigte sich die dortige Magie auch mit Geisterbeschwörungen und der Abwehr böser Geister. Der Einfluss dieser babylonischen Magie reichte bis ins Mittelalter, wo sich in den sogenannten "Grimoires" (Zauberbüchern) ähnliche Beschwörungsformeln und Anrufungen finden.

Als weitere Wurzel der modernen Zauberei wäre nun noch die Magie und Religion des alten Ägypten zu nennen. Besonders die sogenannten "Totenbücher" enthalten eine Vielzahl von Anrufungen, um sich Geister oder andere Zauberwesen dienstbar zu machen und vielen dieser Anrufungen werden auch heute noch in der modernen magischen Praxis gebraucht.
Neben diesen beiden Wurzeln gab es auch noch andere antike Einflüsse auf die Entwicklung der Zauberei. Besonders die Griechen, welche unter Alexander dem Großen weite Teile der damals bekannten Welt (u.a. auch Ägypten, Syrien und Persien) eroberten, trugen dazu bei, dass verschiedene Systeme der Magie miteinander in Berührung kamen und sich inhaltlich verbanden, womit das Fundament für die weitere Entwicklung gelegt war. Besondere Bedeutung erlangten die noch heute bekannten "Griechisch- ägyptischen Zauberpapyri".

Mit diesem Rundblick schließen wir unsere Betrachtung über die antiken Wurzeln der Zauberei. In den weiteren Artikeln dieser Serie werden wir uns mit den magischen Systemen des Mittelalters, der Renaissance und der Neuzeit beschäftigen.
(Patrik)