Muggelführer

Es gibt genug Situationen, in denen man mit Muggeln konfrontiert wird und sich unbewusst falsch benimmt. Als Ergebnis werden dann Erinnerungsänderungszauber benutzt, dass der Zauberstab qualmt. In dieser Serie werden wir Ihnen zeigen, wie Sie sich in verschiedenen Situationen richtig verhalten, um nicht aufzufallen.

Unsere Redakteure haben sich extra für Sie in die Muggelwelt aufgemacht, um für Sie herauszufinden wie man sich in der Muggelwelt richtig benimmt. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen. Und möchte mich gleichzeitig bei den fleißigen Redakteuren bedanken, die sich mutig in die Muggelwelt begeben haben, um ihre Erfahrung Ihnen zu schildern.

Linea (Chefredakteurin)

Mit Muggeln im Kino

Jeden Donnerstag kann ich Muggel in großen und kleinen Gruppen an meinem Haus vorbeiziehen sehen. Alte und junge Leute machen sich auf den Weg ins Kino. Nachdem ich mir dieses Phänomen des Vorbeilaufens einer Menge Muggel monatelang angesehen hatte, machte ich mich selbst auf den Weg. Zunächst kannte ich natürlich nicht den Grund ihrer „Wanderschaft“, aber ich schloß mich ihnen einfach an und wir erreichten das Kino.
Neonleuchtschrift – wie es die Muggel nennen – blinkte mich von der Frontseite eines Hauses an. Große Glaskästen säumten die Eingangshalle mit Plakaten, auf denen die verschiedensten Menschen zu sehen waren. Ich schreibe „zu sehen waren“ und nicht „herumschwirrten“, denn sie bewegten sich keinen Millimeter, so wie es bei unseren Abbildungen üblich ist. In riesiger, oftmals verschnörkelter Schrift las ich dann die eigenartigsten Sachen. Ich fand jedoch heraus, weshalb die Muggel ausgerechnet jeden Donnerstag in Massen zu den Kinos strömten: An jedem Donnerstag kommen die neusten bewegten Bilder in die Kinos. Zumindest stand dies auf allen Plakaten.
Nun wollte ich selbst einmal ein solches Spektaktel erleben und stellte mich an einer der 3 Muggelschlangen an und wartete mit ihnen bezahlen zu können. Ich war überrascht wie überaus teuer dieser neuer James Bond Film war, doch ich legte das Geld hin und hatte gerade noch so einen Platz in der 3. Reihe von vorn erwischt. Die nette Dame an der Kasse versuchte mir noch Muggelgetränke und – wie sie es nannte – Knabberzeugs anzudrehen. Ich lehnte höflich ab und folgte den anderen Muggeln ins Kino. Ein Mann fasste mir an die Schulter. „Entschuldigung!“ sagte er. „Sie müssen ins Kino 2. Hier ist Kino 4.“ Er nahm meine Kinokarte in Augenschein und zeigte in die entgegengesetze Richtung. Ich dankte ihm, entzog ihm die Karte und lief ins Kino 2. Wie umständlich so ein Kino doch gebaut ist...
Mein Platz war so nah an der Leinwand, dass ich die Flecken auf selbiger zu zählen vermochte. Das Kino war brechend voll. Hier und da schossen jüngere Muggel Popcorn mittels Strohhalmen an die Kinodecke und wetteten, ob es hängenbleiben würde oder nicht. Es blieb hängen. Zumindest 2 Minuten, dann fiel es einem wohlproportionierten Mann in die Cola. Die Jungendlichen lachten nur. Immer wieder mußte ich von meinem Platz aufstehen, um Muggel an ihren Platz kommen zu lassen. Viele Muggel kamen sehr spät und gingen ständig ein und aus, auch während des Films. Dann ging es los. Das Licht erlosch und Musik wurde eingespielt. Die Leinwand erschien nun in den verschiedensten Farben und Formen. Es waren Muggel zu sehen, die rauchten, aßen, lachten, tranken, schliefen, spielten, sich küssten und wieder aßen. Ich fand es sehr amüsant.
Gerade als ich einen Zusammenhang erkennen konnte, ging das Licht wieder an. „Möchte hier jemand ein Eis?“ fragte die nette Dame von der Kasse mit einer sehr piepsigen Stimme. Keiner meldete sich. „Viel Spaß beim Film!“ wünschte sie und verschwand. Ich fragte mich, was jetzt noch Spaß machen sollte, nachdem sie unsere Gedanken mitten im Film unterbrochen hatte. Die Lösung war einfach: Werbung. Muggel halten es für unumgänglich im Kino, wo man James Bond sehen will, zunächst 45 Minuten Werbung zu senden, für Produkte, die sie unbedingt verkaufen möchten. Ich empfand es als Zeitverschwendung.
Dann ging der Film los. Meine Meinung hierzu möchte ich vorenthalten und allen Zauberern empfehlen selbst einmal ein Muggelkino aufzusuchen. Nur vielleicht nicht an einem Donnerstag, wenn sich tausende Muggel dort aufhalten und Krach machen. Inzwischen war schon 5 Mal im Kino und habe festgestellt, dass die Sonntagnachmittagsvorstellungen die Besten sind. Es läuft nur wenig Werbung und die Filme sind wirklich ausgesprochen witzig. Fast ausschließlich sehr kleine Muggel und ihre genervten Mütter und schlafenden Väter besuchen diese Filme. Sehr zu empfehlen!!!

Ellie (Redakteurin)