Und wie ich fortgehn will heute morgen,
Milch und Brot für das Frühstück besorgen,
trippelt´s vorm Küchenfenster ganz leise.
Ich frag mich: "Klopft schon die hungrige Meise?"
Doch ein Eichhörnchen war es mit buschigem Schweif,
das braune Pelzchen dick weiß vom Reif,
im Schnupperschnäuzchen hälts - seh ich recht -
ein zierliches Haselrutengeflecht
voller Nässe, schon sauber geknackt und geschält.
Ich hab sie noch gar nicht alle gezählt,
denn gleich darauf scharrt es vorm Tor, und ich schau,
steht ein Esel draußen, langohrig und grau,
wirft zwei Säcklein vom Rücken und schreit, dass ich s' nehm,
er müse gleich weiter nach Bethlehem.
In einem war Zucker, im anderen Mehl,
und ich ich so dahsteh, meiner Seel,
gehn im Schnee zwölf weiße Schneehühner vorbei,
und jedes legt mir ein schneeweißes Ei
zu Füßen, während vom Dachrand die Tauben
Zibeben fallen lassen zum Klauben.
Mir tut noch jetzt alles weh vom Bücken,
aber der Kuchen wird himmlisch glücken.
Hilf nur brav rühren! Dann finden wir gar
heut noch ein silbernes Engelhaar.
(Aus: Die Sternenmühle, Christine Busta)