Ravenclaw Rabenpost Ausgabe
30

Redaktionsmärchen Teil 4

"Es war einmal eine Scheffe, die machte Abi..."

Soweit ist das zumindest in der Redaktion durchgedrungen. Aber spinnen wir das Märchen doch mal weiter - so wie es idealerweise sein sollte, Märchen sind meistens idealisierend.
"...und weil sie deswegen unter Zeitdruck stand, besuchte sie ihre Redaktion eine Weile nicht so oft, wie sie es sonst gewöhnlich gewissenhaft (!) tat. Ihre Mitarbeiter hatten dafür vollstes Verständnis und übernahmen gemeinsam die hohe Verantwortung, so dass ohne Umschweife weitergearbeitet wurde und die Scheffe nach einem Traumabi gut gelaunt und problemlos wieder einsteigen konnte. Und wenn das alles wahr ist, dann leben und schreiben sie heute noch in pflichtbewusstem, freundlichstem Umgang."
Ob das wahr ist, überlasse ich der Entscheidung des Lesers. Vielleicht tragen die folgenden Abschnitte zur Erkenntnisgewinnung bei. Ein Märchen muss ja auch irgendwie eine Moral haben.

Cory: Aesi Opi Urlaub, Scheffe ko, Pauline beschäftigt
*Zauberstab schnapp und ne riesengroße, rosa, lebende Überraschung ins Büro zaubere*
Das ist ein Schwein!

Aesi: Hauptsache, keine rosa Diddlmaus

Ähm... okay, so war das nicht geplant. Aber ich kann mir im Moment echt keinen Stress machen. Sollen die Redakteure sich eben Urlaub mit ihrem rosa Diddlschwein nehmen, vielleicht hab ich ja Glück: es demoliert endlich den Igelkugelbrunnen und meine Rückkehr wird noch entspannender als erwartet. Bis dahin sind die neuen Redakteure auch perfekt eingearbeitet, wenn sie die ersten Wochen mit Diddlschwein überstanden haben. Bisschen träumen darf ich, oder?

Cory: *alles für die neue Redakteurin dekorier*
Aber sicher ist es noch nicht, dass sie kommt. Bisher existiert nur das Gerücht...

Aesi: Übrigens, wir sollen auch bald eine neue Chefredakteurin bekommen

Hallia: Denkt euch mal schön Gerüchte aus.

Cory: Also ehrlich, Halli-Mami, WIR setzen doch keine Gerüchte in die Welt, nur Gerüche...

Aesi: Also ist Meli jetzt die neue Chefredakteurin oder nicht?

Hallia: Das ist Psychoterror! *tzä* Ich fürchte, ich hab's mir mit dem letzten Redaktionsbericht bei euch verscherzt.

Soll passieren. Ich hab keine Ahnung, warum ich das hier verfasse, vielleicht ist es nur der letzte Versuch Ruhe in die Bude zu bekommen. Ganz abwesend sein geht offensichtlich nicht ohne Machtverluste... Also schau ich einmal am Tag rein und les flott die (durchschnittlich 0,7) neuen Beiträge nach. Oder?

Hallia: Boah, drei neue und schon brauch icht echt mal Zeit zum nachlesen ôO

Aesi: Menno, an einem halben Nachmittag mehr Beiträge als sonst in zwei Monaten.

Meli: Hihi, Pline und ich zusammen in einer QE, kann ja nix werden.

Hallia: Büdde überfordert mich nicht so. Ihr tut Aesi sonst nur einen Gefallen damit... Wobei: jetzt hört man den Igelkugelbrunnen nicht mehr *freu*

Meli: Ich find mich auch viel toller als nen Brunnen.

Im Ernst? Hm, zugegeben, ich konnte die Plitschi-Platschi-Pieks-Kugel noch nie leiden. Aber das soll besser sein? Ich brauch wohl dringend eine Vertretung. Und vor allem einen Plan, wie ich Igelkugel + Unordnung + Arbeit beseitige. Vorschläge? Immerhin das Urgestein gibt noch Altersweisheiten von sich. Meistens.

Aesi: Statt sinnfrei die Redaktion zu zumüllen, könntet ihr die eingesparte Zeit besser dafür verwenden, euch mal an die ersten Artikel zu machen.

Hallia: Typisch Opi, ist zwar kein Scheffe, aber so ein bisschen recht hat er doch *g*

Aesi: Weißt du, Hallia, ich bin hier die Graue Eminenz, so ne Art Richelieu der Rabenpost.

Hallia: Hm, zumindest alt und grau.

Also hab ich noch Chancen das zu überleben? Das Märchen wird wahr? Immerhin gibt's hier jemand, der aufräumt, damit die Redaktion auch für alle heimelig wird. Manche Neulinge wagen sich sonst wohl nicht ins Büro. Wie zum Beispiel unser redaktioneller Neuzugang neumühlekid

Aesi: Hat er sich im Redaktionsgebäude verlaufen? Ist er in den Igelbrunnen gefallen? Oder er war mal nachts heimlich in der Redaktion. Bei Taschenlampenschein sieht's hier ja noch trauriger aus als bei Tag. Bestimmt standen noch die Pizzareste auf dem Konferenztisch, die Bierdosen von Pauline und überall Kekskrümel auf den Sesseln. Und Corys Hamster, das müfft, das Viech. Baa, nää...

Vermutlich hat sich unsre Graue Eminenz deswegen Urlaub genommen. Bis zu seiner Rückkehr war zumindest der Hamster gesäubert worden. (Bei Interesse über genauere Berichterstattung dieses Vorfalls, lesen Sie den dazugehörigen Artikel in der vorangegangenen Ausgabe. Hinterfragen Sie jedoch die einseitige Berichterstattung) Auf jeden Fall steht Jubel an, wenn endlich wieder jemand im Haus ist, der für arbeitende Redakteure sorgt.

Meli: So als ganz Älteste ist es echt nicht schön. Aber immerhin hat Hallia mitgelitten, viel jünger ist die Dame ja nicht.

Aesi: Wie schön, wieder die Fossilienhauptrolle innezuhaben *mitjubel* Die ganze Zeit schon hatte ich gegrübelt, was mir bloß fehle... Öhm, ja, aber nun ist wieder Alltag und die Ostersonderausgabe steht bevor. Hat einer Ideen? (wie wir sie in eine Pfingstausgabe umbiegen können)

Pingpong: Ich wäre dafür, dass wir zum ersten April ne Scherzausgabe machen.

Okay, okay... ich nehme das zurück. Doch niemand, der für arbeitende Redakteure sorgt. Aber ich werde ja wohl noch Märchen erzählen dürfen, dafür ist das hier da. Und davon hält mich nicht mal das Abi ab. Oder bin ich nur die Geis(s)el der Redakteure? Das neue Jahr ändert zumindest nichts an der Scheffe-Mitarbeiter-Beziehung. Stattdessen wird meine Abwesenheit ausgenutzt, wie folgender Redaktionsdialog an Sylvester zeigt:

Aesi: Alles Gute zum Neuen Jahr, Scheffe, aber betrink dich nicht wieder so hemmungslos, und deine Neujahrsvorsätze könntest du diesmal etwas realistischer gestalten, nicht so ein idealistischer Quatsch wie sonst. Aber wahrscheinlicher ist sowas:
  • Im neuen Jahr versuche ich meine Mitarbeiter etwas menschlicher zu behandeln und schreie sie nur noch 4 mal am Tag an.
  • Keiner muss mehr als 25 freiwillige Überstunden pro Woche machen (Das gilt natürlich nur für die Karwoche, höhö)
  • Im neuen Jahr sollen die Mitarbeiter wenigstens in Naturalien entlohnt werden (und ich brauche meine halbaufgegessenen Stullen nach Büroschluß nicht wieder nach Hause zu schleppen)
  • Die Streckbank im Eingangsbereich der Redaktion könnte durch ein paar rosafarbene Plüschkissen aufgehübscht werden
  • Hm, ja, und meinen geliebten ‚Articulus actutus'-Fluch möchte ich auf Antrag beim Ministerium (wozu hat man Beziehungen) von der Liste der fragwürdigen Flüche streichen lassen. (Das entlastet zwar nicht meine Mitarbeiter, aber mein Gewissen, *harhar*)
  • Ömmmh, was vergessen? Ja, natürlich, meinen lieben Mitarbeitern ein gesegnetes Neues Jahr, wenn ich an Sylvester auch nicht bei euch in der Redaktion sein kann, in Gedanken bin ich jetzt ganz fest bei euch, ihr Lieben *schnüffel*
    ...und denkt an die Februar-Ausgabe, ihr faulen Säcke, und lasst eure Pfoten von meinen Schnapspralinen, und...
    Same procedure as last year? Same procedure as every year...

    Womit Aesi dann nicht rechnete, war, dass ich mitten in der Sylvesternacht noch online kam *hämisch grins* Nun ja, ich hätte es lassen sollen. Da will man aus seinem Urlaub mal nett Frohes Neues wünschen und dann sowas: (wobei ich den Redakteuren nicht das Recht absprechen möchte, auch mal Märchen zu erzählen):

    Aesi: Melinda, wir armen, klapprigen Alten, an allen Ecken und Enden bröckelt es, der Wind pfeift durch die Ohren, und das Blut, nein, wie das langsam durch die Adern kriecht. Also früher, da ist es ja hindurch gerauscht wie Dünnpfiff durchs Kanalrohr. Aber heute, hah, wenn du dich heute schneidest, brauchst du kein Pflaster, da holst du den Staubsauger. So geht es, wenn man alt wird. Halt die Ohren steif, die Gelenke tun's von selber.

    Hallia: (Genug genölt hier...) Ich schenk dir einen Scheibeneiskratzer nachträglich zu Weihnachten. Kommt gut ins neue Jahr!

    Aesi: Danke für den Scheibeneiskratzer, echt großzügig, oh Scheffe, hab ich mir schon immer gewünscht, hach, daß ich das noch erleben durfte... *kratzkratz*
    (Da denkste, jetzt isse mal wech für'n paar Tage, machst es dir gemütlich im Redakteursklappstuhl, pappst ein Scheffebildchen auf die Dartscheibe und was ist? Schon appariert sie hinter deinem Rücken, säuselt dir was von Neujahrsgrüßen ins brettharte Ohr und schielt sich heimlich ein Auge ab, ob das Magazin, das man gerade in der Hand hält, auch ja der politischen Recherche dient und nicht die neueste Ausgabe von "Zauberbunny" ist.)

    Meli: Na du bekommst immerhin noch einen Scheibeneiskratzer und ich?

    Aesi: Schleimen muss man können, gell? Dann bekommt man auch ausgefallene und wertvolle Geschenke und genießt auch sonst allerlei redaktionelle Vergünstigungen. Aber keine Sorge, natürlich teilen wir den Scheibeneiskratzer brüderlich und schwesterlich, wie es sich unter Leidensgenossen gehört und jeder darf sich mal ne Scheibe Eis damit abkratzen.

    Hallia: Sry, dass ich nicht allen was zu Weihnachten schenken konnte, aber ich bin doch auch ganz arm. (so werden "bisher Nicht-Abiturienten" ausgebeutet *tzä*)

    Aesi: Bei aller Armut, Scheffe, für nen virtuellen Rückenkratzer für jeden hätt's aber schon gelangt.

    Hallia: Den Rücken könnt ihr euch am Igelkugelbrunnen kratzen, hab bis heute nicht verstanden, für was der gut sein soll...

    Wer weiß, wer weiß, vielleicht bringt das Abitur ja Erleuchtung... Ganz so einfach war's dann doch nicht mit der "Moral von der Geschicht". Märchen mit Erkenntnisgewinnung am Ende liegen mir nicht. Leser, die mich belehren können, werden um eine Eule gebeten. Ebenso erwünscht sind Spick-Tips und Nervenkurpraktiken fürs Abitur - fürs letzte sind "Urlaub am plätschernden Wasser oder auf dem Diddlschwein-Bauernhof" ausgenommen.

    Eo-Lahallia